Arzúa: die letzten 100 km des Camino Francés

Arzúa ist ein galizisches Dorf in der Provinz A Coruña. Dieser Ort befindet sich auf der 31. Etappe des Camino Francés und ist damit Teil der letzten große Etappe vor dem Erreichen von Santiago de Compostela.

Arzua Camino Frances

In diesem Ort treffen der Camino Frances und der Camino del Norte aufeinander. Sowohl die Pilger dieser beiden soeben genannten Routen, also auch jene, die den Camino Primitivo gelaufen sind und auf den französischen Weg in Melide trafen, laufen von Arzúa aus alle gemeinsam weiter bis zum Grabe des Apostels Santiago.

Von besagtem Ort aus sind es nur noch 39 Kilometer bevor man sein ersehntes Ziel erreicht. Es bietet sich an diese Entfernung in zwei Etappen zu laufen, da sich in dessen Mitte der Ort O Pedrouzo befindet. Die Mehrheit der Pilger, die durch Arzúa laufen, pilgern nur die letzten 100 Kilometer des französischen Jakobsweges und starten in Sarria.

Wenn Sie den Jakobsweg ab Sarria machen und den Kern der Pilgerfahrt durch die grünen Wälder Galiciens genießen möchten, sind Sie hier genau richtig. Nennen Sie uns die Einzelheiten Ihrer Reise, sagen Sie uns, mit wem Sie reisen möchten, und überlassen Sie die Organisation uns.

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    Genauso wie andere Orte des Jakobsweges, wie z.B. Hornillos del Camino oder Portomarín, wird Arzúa als ‚pueblo jacobeo‚ betrachtet. Das lässt sich in etwa übersetzen mit „Jakobsstadt“ und bedeutet, dass dieser Ort eine sehr starke Verbindung zu dem Jakobsweg hat. Dies wird zum einen durch die Legenden, die sich rund um diesen Ort ranken, deutlich, aber auch durch einige der Feste, die hier gefeiert werden.

    In diesem Artikel unseres Jakobswegsblogs möchten wir Ihnen, die in den Legenden über Arzúa enthaltene Moral erklären und auch genauer auf die traditionellen Feste dieses Ortes eingehen. Wir werden Ihnen auch von den Dingen erzählen, die man in dem charmanten Ort namens Arzúa alles tun und sehen sollte.

    Das Ende des Camino Francés: eine „Jakobsstadt“

    Arzúa ist eine Stadt mit 6.200 Einwohnern und ist der letzte größere Ort, den die Pilger auf ihren Weg nach Santiago de Compostela passieren. Die Entfaltung dieses Ortes ist historisch gesehen stark durch den Werdegang des Jakobswegs geprägt.

    Als sich im 11. Jahrhundert der Jakobsweg als Pilgerroute etablierte, entstand auch Arzúa als urbanes Zentrum. Tatsächlich wird dieser Ort zwei Mal im Jakobsbuch erwähnt. Es handelt sich hierbei um ein handgeschriebenes Buch über den Camino Francés, das im Jahre 1135 verfasst wurde.  Diesem Dokument entstammt auch die berühmte Legende über den Pilger aus Arzúa, welche wir dir im kommenden Abschnitt erzählen werden.

    Später im 20. Jahrhundert führte die Wiederbelebung des Camino Francés zu einem großen Aufschwung in Arzúa. Zu dieser Zeit wurden Traditionen wiederhergestellt, die mit dem schwindenden Interesse am Jakobsweg in Vergessenheit geraten waren. Dazu gehört auch das Fest für den Pilger aus Arzúa.

    Die Geschichte des Pilgers und dem Brot

    Es gibt verschiedenste Legenden aus Arzúa. Jedoch ist die berümteste Geschichte die des Pilgers und dem Brot. Laut dieser Erzählung hat es, zu einer Zeit als täglich hunderte von Pilgern durch Arzúa wanderten, einen jungen Pilger gegeben, der an einem Ofen halt machte, in dem gerade Brot gebacken wurde.

    Der Junge bat die Hausdame um ein Laib Brot, da er sehr hungrig war und versprach im Gegendzug vor dem Grabe des Apostels für sie zu beten. Diese erwiderte aber, dass man in diesem Haus Streunern nicht helfe und dass wenn er Brot wolle, er dafür auch zahlen müsse.  Der Pilger ging ohne etwas zu essen fort.

    Wenig später entdeckte er in einem anderen Haus in Arzúa, einen weiteren Ofen in dem ebenfalls Brot gebacken wurde. Der Junge bat erneut um Nahrung, um seinen Hunger besänftigen zu können. Die Reaktion der Frau aus diesem Hause war eine gänzlich andere, als die der vorigen.

    Die gastfreundliche Frau bot ihm an, das Haus zu betreten und sich eine Weile auszuruhen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Der Pilger erwiderte, dass er keine Pause machen könne und dass er lediglich etwas zu Essen benötigte, um neue Kraft für die Fortsetzung seines Weges schöpfen zu können.

    Die bescheidene Frau sah ihn etwas betrübt an und erklärte ihm, dass es sehr schade sei, dass er keine Zeit mehr habe, da das Brot noch nicht fertig gebacken war und sie ihm gerne ein ordentliches Stück Brot angeboten hätte. Sie fügte hinzu: „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als dir etwas Brot von gestern zu geben”, und lief dabei in die Küche, um es zu holen.

    Das Brotwunder

    Als die Frau die Küche verließ und zurück zur Tür ging, war der junge Pilger bereits verschwunden. Etwas verwirrt ging sie hinaus auf den Pfad, um ihn zu suchen und obwohl sich vor ihr ein langer flacher Weg auftat, konnte sie ihn weit und breit nicht sehen.

    Als das Brot aus dem Ofen fertig war, öffnete sie ihn und stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass sich das Brot in Gold verwandelt hatte. Das absolute Gegenteil war im ersten Haus, das der Pilger besucht hatte geschehen. Dort fand die erste Dame beim Rausholen des Brotes fest, dass der Ofen voller Steine war. Die Legende besagt, dass es der Apostel Santiago höchstpersönlich war, der an diesen Tagen Arzúa besucht hatte.

    Die Moral der Legende aus Arzúa

    Diese Legende erzählt eindeutig vom Geiste des Jakobsweges. Von der Gastfreundlichkeit, die sich über die gesamte Route erstreckt und von der Empathie der Menschen des Weges zueinander. Die Moral der Geschichte ist klar: wer uneigennützig hilft profitiert, während die Gier nichts Gutes bringen kann.

    Das Fest des Pilgers: San Juan aus Arzúa

    Als Beweis für die starke Verbundenheit zwischen Arzúa und dem Jakobsweg, wird in diesem Ort ein einzigartiges Fest zu Ehren der Pilger gefeiert. Die Feier fällt zeitlich zusammen mit den Festen des San Juan.

    An diesem Tag wird eine der ersten Pilgerinnen, die im Laufe des Tages in der Stadt angekommen sind, erwählt. Die Glückliche wird dann Teil des Muro das Estrelas” (Die Wand der Sterne), welche sich im Park in Arzúa befindet.

    Bei dem abends stattfindenden Fest, an dem sowohl Einheimische als auch Pilger teilnehmen, bringt die auserwählte Pilgerin einen Stern mit ihrem Namen und ihrer Herkunft an der Wand an. Sie ist auch dafür verantwortlich das beliebte Lagerfeuer von San Juan zu entfachen.

    Was tun und was sehen in Arzúa?

    In Arzúa wirst du eine unglaublich schöne Natur erleben mit jahrhundertealten Eichenwäldern, die den Einwohnern dieser Stadt als Ort für ihre populären Feste dienen. Die alten Eichen dieser galizischen Ortschaft umgeben die Heiligtümer der Stadt: Fonte Santa, San Xoán de Navas und Da Mota.

    Allerdings ist die Stadt besonders für ihren Käse und ihren Honig bekannt. Daher ist eine der Haupttätigkeiten in Arzúa die Erkundung der Kultur, die sich hinter diesen Produkten verbirgt. Im Folgenden mehr dazu.

    Ort des Käses und des Honigs

    Der Käse Arzúa-Ulloa ist in ganz Galizien wegen seiner Cremigkeit und wegen seines Geschmacks bekannt. Der Honig genießt ebenfalls ein gutes Ansehen, zumal die Flora der Region und die dortigen Klimabedingungen besonders vorteilhaft für die Kultivierung sind.

    Käse aus Arzúa-Ulloa

    Beide Produkte sind so wichtig für die Region, dass es Institutionen gibt, die lediglich der Erforschung und Förderung gelten: das Museum Viviente do Mel und das Centro de Divulgación del Queso y la Miel. In Arzúa gibt es auch ein Fest des Käses. 

    Museo Viviente do Mel

    Im Museo Viviente de la Miel (Lebendhonigmuseum) von Arzúa kannst du zwei Bienenstöcke besuchen: einen alten und einen modernen. Außerdem gibt es im Inneren eine umfangreiche Fotosammlung, die das Leben der Bienen veranschaulicht, sowie einen didaktischen Raum, in dem der gesamte Prozess der Honigzucht erklärt wird.

    Im Außenbereich des Museums befinden sich in der Nähe der Bienenstöcke schöne botanische Gärten, ein Käfig mit Vögeln und ein Ameisenbau. Dieser Bereich ist täglich von morgens bis abends geöffnet.

    Das Centro de Divulgación del Queso y de la Miel

    Das Centro de Divulgación del Queso y de la Miel (Zentrum für die Verbreitung von Käse und Honig) besteht aus einem Zusammenschluß von verschiedenen Unternehmen, die im Käse- oder Honigsektor arbeiten: die Genossenschaft Erica Mel, der galizische Imkerverband und das Centro de Divulgación do Queixo e do Mel. Das Ziel dieser Einrichtung ist die Förderung beider Produkte.

    Während des Besuchs kann man Verkostungen durchführen und so die Charakteristiken jedes einzelnen Produkts erforschen. Man kann sich dort auch tiefer mit der Tradition der Herstellung beider Produkte beschäftigen. Das Centro de Divulgación del Queso y de la Miel kann morgens und nachmittags von Montags bis Freitags besucht werden.

    Das Fest des Arzúa-Käses

    Das Fest des Arzúa-Käses wird am ersten Sonntag im März gefeiert. Es wird seit 1975 jährlich veranstaltet und erweckt ein touristisches Interesse. Die Veranstaltung bietet eine Vielzahl an kulturellen und musikalischen Aktivitäten rund um das Thema Käse an. Sollten Sie das Glück haben zu dieser Zeit im Ort zu sein, dann besorgen Sie sich das Programmheft.

    Was gibt es noch in Arzúa zu sehen

    Arzúa ist keine dieser Städte, die über ein riesiges historisches Erbe verfügen. Sie können jedoch einige Sehenswürdigkeiten, wie die Kirche von Santiago, die Fonte Santa und die Capilla de la Magdalena sehen. Im Folgenden geht es um diese Orte.

    Die Kirche von Santiago

    Die Pfarrkirche Santiago befindet sich mitten auf dem Camino Francés, neben dem Hauptplatz der Stadt. Sie wurde im 20. Jahrhundert erbaut.

    arzúa besuchen

    Die Fassade besteht vollständig aus Quadersteinen und ist mit einem Glockenturm verziert. Neben den heiligen Räumen verfügt das Gebäude über weitere Räume wie z.B. eine Bibliothek oder speziell für die Unterbringung von Pilgern vorgesehene Bereiche.

    Die Fonte Santa

    Die Fonte Santa (heiliger Brunnen) wird von einem Fluß gespeist, dessen Wasser heilende Kräfte nachgesagt werden. Daneben befindet sich eine Kapelle und eine Mühle.

    Dieser Ort ist der Schauplatz einer Vielzahl von Legenden und Heilungsgeschichten. Man erzählt sich, dass an diesem Brunnen sowohl heidnische als auch christiliche Rituale durchgeführt werden.

    Eine der Legenden dieses symbolträchtigen Ortes erzählt von einem Geschäftsmann, der einst mit dem Brunnen Geld verdienen wollte, indem er für den Konsum des Heilwassers eine Gebühr verlangen wollte. Man sagt, der Brunnen habe daraufhin, angesichts einer solchen Ungerechtigkeit, aufgehört Wasser zu spenden.

    Capilla de la Magdalena

    Die Capilla de la Magdalena (Kapelle der Magdalena) ist Teil eines ehemaligen Klosters von Augustinermönchen. Der Bau geht auf Mitte des 14. Jahrhunderts zurück.

    Von dem Kloster ist nichts mehr erhalten geblieben, da die Mönche die Klosteranlagen verließen und nach Santiago de Compostela zogen. Das Einzige was noch steht, ist die Capilla de la Magdalena.

    Wie Sie feststellen ist Arzúa eine dieser Orte mit dem Charme des Jakobsweges, in denen es sich lohnt einen Halt zu machen. Vor allem, wenn hier gerade zufällig eine der traditionellen Feste stattfindet.

    Haben Sie Arzúa besucht? Wenn Ihre Antwort ja lautet, dann lassen Sie uns bitte einen Kommentar da und erzählen uns, was sie von dem kleinen Städtchen halten. Sollten Sie die Frage mit nein beantworten, dann überlegen Sie nicht länger und machen Sie sich auf auf Ihren Jakobsweg. In diesem Artikel liefern wir Ihnen 10 gute Gründe, warum man pilgern sollte.

    Bevor wir uns nun verabschieden, möchten wir Sie daran erinnern, dass Sie jederzeit mit uns in Kontakt treten können, wenn Sie sich dazu entscheiden den Jakobsweg gemeinsam mit einer erfahrenen Agentur erleben zu wollen.

    Das Team von Santiago Ways steht Ihnen für Fragen zum Camino Francés oder zu anderen Routen des Jakobsweges gerne zur Verfügung.

    Buen Camino!