Über den französischen Weg
Beim französischen Weg handelt es sich um die Strecke des Jakobsweges schlechthin. Er ist der beliebteste Weg mit der meisten Tradition. Der französische Weg ist weltweit der bekannteste Fußweg, was insbesondere daran liegt, dass er ein Weltkulturerbe der UNESCO ist.
Der französische Weg durchquert den Norden der Iberischen Halbinsel, von Saint Jean Pied de Port, der letzten französischen Stadt, bis nach Santiago de Compostela. Insgesamt sind es 760 Kilometer, aufgeteilt in 33 Abschnitte, die jeweils um die 25 Kilometer lang sind.
Der Jakobsweg endet, natürlich, an der Grabstätte des Apostels Jakobus der Ältere. Als Startpunkt kann man sich hingegen jeden beliebigen Punkt der Strecke auswählen. Der Startpunkt eines jeden Pilgers hängt davon ab, wie viel Zeit man hat oder auch wie fit man körperlich ist.
Sowohl Saint Jean Pied de Port als auch Roncesvalles, der erste spanische Ort des französischen Weges, nachdem er die Pyrenäen hinter sich gelassen hat, gelten als traditionelle Startpunkte. Allerdings starten viele Pilger auch in Burgos, León, O’Cebreiro oder Sarria ihre Pilgerfahrt auf dem französischen Weg.
In diesem Guide zum französischen Weg werden wir euch näher erläutern, welche Aspekte auf dieser Strecke besonders erwähnenswert sind, und euch die Hauptgründe nennen, warum er zu den Wegen gehört, die für ein unvergessliches Erlebnis am meisten Pilger anziehen.
Wir werden im Einzelnen darlegen, aus welchen Etappen er sich zusammensetzt, wie lang diese jeweils sind und welche Sehenswürdigkeiten besonders viel Beachtung verdienen. Wenn du alles über den französischen Weg wissen möchtest, lies dir diesen Guide aufmerksam durch.
Warum sollte man sich für den französischen Weg entscheiden?
Den Franzosischen Weg
Wenn man einen ersten Grund hervorheben müsste, warum es sich lohnt, sich für den französischen Weg zu entscheiden, wäre es zweifelsohne seine Popularität. In der Tat ist es von all den Strecken die französische Strecke, die am meisten Menschen anzieht.
Dies hat zur Folge, dass auf diesem Weg die Chancen gut stehen, Leute kennenzulernen, die oft Freunde fürs Leben werden.
Man sollte auch hinzufügen, dass der französische Jakobsweg, gerade weil er der meistbesuchte Weg ist, eine Infrastruktur vorweist, die den restlichen Strecken weit überlegen ist. Außerdem verfügt er über acht alternative Strecken, mit denen wir unseren Weg ganz individuell gestalten können.
Daher handelt es sich um den Weg, der entlang seiner Strecke am meisten Herbergen und sonstige Annehmlichkeiten zu bieten hat. Es versteht sich von selbst, dass er der älteste Weg ist, da sein Ursprung (wie bei den meisten Strecken) nicht nur auf religiöse Gründe beruht, sondern auch auf wirtschaftliche Gründe.
Aufgrund dessen hat er sich bereits im frühen Mittelalter zu einer sehr gut besuchten und bekannten Strecke in ganz Europa entwickelt. Ein weiterer Punkt, der für diesen Weg spricht, ist somit sein historischer Schatz, der sich aus einem urbanistischen, ländlichen und kulturellen Erbe, das mehrere Jahrhunderte zurückgeht, zusammensetzt.
Informationen zum französischen Jakobsweg
Der französische Jakobsweg ist 760 km lang. Er beginnt in Saint Jean Pied de Port und in der Gemeinde Roncesvalles in Navarra. Wie wir bereits erwähnt haben, entsteht der französische Weg im frühen Mittelalter, genauer gesagt zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert.
Alles beginnt mit der Entdeckung des Grabes des Apostels Christi, Jakobus. Allem Anschein nach haben ihn seine Jünger nach seinem Tod von Jerusalem zu einem Ort namens Pico Sacro überführt.
Dies war der Beginn eines Weges, der nicht nur Anhänger vereinigte, die beabsichtigen, als Zeichen der Sühne bis nach Santiago zu gehen oder auch um ein Versprechen einzulösen, welches sie dem Apostel gegeben hatten.
Es war auch eine Handelsstraße, die Europa zum Wohlstand verhalf, da sie in den turbulenten Zeiten des Mittelalters einen relativ sicheren Weg darstellte. Aufgrund dessen ist die Strecke des französischen Jakobsweges eine Strecke mit einem umfangreichen gotischen und romanischen Erbe.
Die meistgebuchten Wege
Wenn du den Jakobsweg machen möchtest, solltest du wissen, dass dir mehrere Alternativen zur Verfügung stehen. Natürlich ist der französische Weg am beliebtesten. Allerdings möchten wir dir hier die Wege nennen, die für ein unvergessliches Erlebnis am meisten gebucht werden.
-
Der französische Weg ab St. Jean Pied de Port
-
Der französische Weg ab Roncesvalles
-
Der französische Weg ab Pamplona
-
Der französische Weg ab Logroño
-
Der französische Weg ab Burgos
-
Der französische Weg ab Sahagún
-
Der französische Weg ab León
-
Der französische Weg ab Ponferrada
-
Der französische Weg ab Sarria
Strecke des französischen Weges nach Santiago de Compostela
Auf seiner kompletten Strecke durch die Iberische Halbinsel durchquert der französische Weg 9 spanische Provinzen: Navarra, Huesca, Zaragoza, La Rioja, Burgos, Palencia, León, Lugo und A Coruña. Entlang der Strecke kann man dem traditionellen Weg folgen oder auch alternative Wege nehmen.
Im Wesentlichen gibt es 8 wichtige alternative Wege, und zwar: Puerto de Ibañeta über Valcarlos, Cirueña über San Milán de la Cogolla, Burgos über Olmos de Atapuerca, Burgos über Santovenia de Oca, Carrión de los Condes über Palencia und la Mansilla de las Mulas über Vía Trajana.
Entlang des französischen Weges können die Pilger Benediktinerkloster und Templerfestungen im gotischen und romanischen Stil besuchen. Sie durchqueren dichte Wälder und Flüsse, die neben ihnen her rauschen. Sie gehen durch zahlreiche bezaubernde Orte und tauchen ein in mittelalterliche Legenden und keltische Magie.
Karte des französischen Weges nach Santiago
Im Folgenden wird die Karte dargestellt, die für den französischen Weg nach Santiago nötig ist.
Karte des franzosischen Weges nach Santiago
Profil des französischen Jakobsweges
Profil des franzosischen Jakobsweges
Der französische Weg weist einen hohen Schwierigkeitsgrad auf. Das liegt größtenteils an seinen Höhenunterschieden und den zu durchquerenden Gegenden. Sollten die Wetterbedingungen nicht mitspielen, kann der Weg zu einem wahren Abenteuer werden. Es sollte außerdem hinzugefügt werden, dass er sehr lang ist und ein Gesamtgefälle von 3000 Metern vorweist. Dementsprechend treffen wir auf seinen Abschnitten auf hohe Passstraßen.
Diese Information ist für die Personen, die den Weg mit dem Fahrrad machen möchten, von besonderer Bedeutung, da es vor dem Start ein Höhentraining erfordert.
Es gibt allerdings viele Anreize, sich auf dem Weg zu machen, da er trotz der Herausforderung ein unvergessliches Erlebnis sein wird, das uns zu wunderbaren Orten führt und uns unserem Umfeld und uns selbst nahe bringt.
Infrastruktur
Da es sich um den Weg mit der meisten Tradition handelt, verfügt diese Strecke von allen Strecken des Jakobsweges über die beste Infrastruktur und Beschilderung.
Er verfügt über ein umfangreiches Netz von öffentlichen Herbergen und privaten Unterkünften sowie öffentlichen Toiletten. Darüber hinaus haben viele Provinzen in den letzten Jahren die Beschilderung ausgebaut.
Zugleich, da es sich um den bekanntesten Weg handelt, ist er auch der meistbesuchte. Glücklicherweise ist der Weg ziemlich lang, sodass die Gegenwart von anderen Pilgern auf dem Weg nicht das religiöse oder spirituelle Vorhaben von den anderen Pilgern stört.
Es stimmt, dass viele Pilger aufgrund der Überfüllung des französischen Weges gelegentlich den Kern des Jakobsweges vergessen, und zwar den Weg zu genießen, und stattdessen für die besten Unterkünfte um die Wette rennen. Dies bedeutet, dass sie zu unmenschlichen Zeiten mit dem Tagesmarsch beginnen oder einfach nicht die wunderschönen Landschaften und Stadtzentren genießen, durch die sie der Weg führt.
Hier sollte man nicht vergessen, dass der französische Weg über eine großartige Infrastruktur mit Unterkünften verfügt. Sowohl das Netz der Herbergen als auch die touristischen Unterkünfte sind von höchster Qualität.
Die Pilger, die sich für diese Strecke des Jakobsweges entscheiden, sollten sich einfach nur darauf konzentrieren, die unglaubliche Erfahrung, die das Zurücklegen dieses mittelalterlichen Weges mit sich bringt, zu genießen. Wenn du möchtest, kannst du über uns deinen Weg buchen, und wir kümmern uns um die gesamte Logistik.
Abschnitte des französischen Weges
Wie lange dauert der französische Weg?
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Antwort von mehreren Aspekten abhängt. Um zu wissen, wie lange man für den französischen Weg braucht, sollte man zunächst bedenken, dass man zwischen verschiedenen Startpunkten auswählen kann.
Außerdem hängt es auch davon ab, was für eine Erfahrung man gerne erleben möchte. Für einige steht es an erster Stelle, die Natur zu genießen, weswegen sie sich mehr Zeit nehmen und somit auch länger für einen Abschnitt und auch insgesamt für den kompletten Weg brauchen.
Es spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, wie das Alter und die Ausdauer. Wie bereits zuvor erwähnt, sind die Abschnitte im Durchschnitt 25 km lang. Das bedeutet jedoch nicht, dass man die komplette Strecke zurücklegen muss. Wenn man müde ist, kann man anhalten. Allerdings kommt man dann somit auf mehr Abschnitte und beendet den Weg nicht in 31 bis 33 Etappen.
In jedem Fall ist es am besten, wenn jeder Pilger seinen eigenen Rhythmus findet, da es darum geht, den Weg zu genießen. Am Anfang wird man ziemlich schnell müde. Allerdings gewinnt man im Laufe des Weges an Ausdauer und es wird immer einfacher. Schließlich wird man mehr Kilometer zurücklegen können, ohne müde zu werden.
Man kann sagen, dass man für jeden Abschnitt etwa 6 Stunden braucht. Wenn man mehr Pausen einlegt oder anhält, um eine bestimmte Umgebung zu genießen, braucht man gegebenenfalls bis zu 8 Stunden. Einer der größten Vorteile des französischen Weges und des gesamten Jakobsweges überhaupt ist die Freiheit, die einem gewährt wird.
Die beste Jahreszeit, um den französischen Weg nach Santiago de Compostela zu machen
Obwohl es stimmt, dass die Herbergen der Xunta de Galicia das ganze Jahr über offen sind, trifft es auch zu, dass viele private Unterkünfte für längere Zeit zumachen. Das bedeutet, dass der französische Weg und der komplette Jakobsweg jahreszeitlich bedingt sind.
Ebenso sei an dieser Stelle erwähnt, dass es einige Vorteile und Erleichterungen mit sich bringt, den Weg in einer Zeit zu machen, in der es nicht so viele Pilger gibt, die man in der Hauptsaison sonst nicht hat.
Frühling
Der Vorteil des Frühlings liegt in den wunderschönen Ausblicken und einem milden Klima, da man auf vielen Abschnitten ein Seeklima mit milden Temperaturen vorfindet. Allerdings ist das unbeständige Wetter mit einer höheren Regenwahrscheinlichkeit der größte Nachteil des Frühlings.
Sommer
Der Sommer ist die beliebteste Jahreszeit und darüber hinaus fällt der 25. Juli, der Jakobstag, das Fest schlechthin der Stadt, in diesen Zeitraum. Je nach deinen Vorlieben entscheidest du dich für die eine oder die andere Jahreszeit. Der Frühling und Herbst sind von einem sehr wechselhaften Wetter geprägt, was immer mehr Risiko mit sich bringt.
Herbst
Der Herbst hüllt einige Gegenden, in denen es hauptsächlich Laubbäume gibt, in wunderbare Farben. Auf dem ganzen Weg kann man Braun-, Gelb- und Grüntöne genießen. Die Jahreszeit ist gewiss perfekt, um den französischen Weg nach Santiago zu machen, obwohl man die Wetterunbeständigkeit bedenken sollte.
Winter
Im Winter besteht der Vorteil darin, dass der Weg nicht gerade besucht sein wird. Dies ist besonders beim französischen Weg wichtig, da er von allen der meistbesuchte Weg ist. Außerdem kann man alle Vorteile genießen, die eine wunderbare landschaftliche Umgebung in dieser Jahreszeit zu bieten hat.
Orte, die du dir auf dem Jakobsweg ab Frankreich nicht entgehen lassen solltest
An dieser Stelle möchten wir dir die schönsten und interessantesten Orte des französischen Weges nennen. Es handelt sich um die Winkel, Gemeinden und Landschaften, die du dir nicht entgehen lassen solltest und dank derer du dich ganz bestimmt noch mehr in die wunderbare Strecke des Jakobsweges ab Frankreich verlieben wirst. Zu diesen Orten gehören Sehenswürdigkeiten sowie Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten.
Sehenswürdigkeiten
Puente la Reina
An dieser wunderbaren Brücke aus dem Mittelalter, die den Fluss Arga überquert, vereinigen sich der aragonische und der navarresische Weg. Es handelt sich um eine der wichtigsten Enklaven des Jakobsweges und, im weiteren Sinne, der gesamten europäischen Geschichte und ihrer Kulturen.
Vor langer Zeit gab es Gebiete, in denen die Pilger einen gewissen Geldbetrag bezahlen mussten, wenn sie ihren Weg fortsetzen wollten.
Estella
Estella ist eines der beeindruckendsten Dörfer von Navarra und eine der wichtigsten Enklaven der spanischen Geschichte. Es war sogar die Hauptstadt des sogenannten „Carlistischen Spaniens“ und während der homonymen Kriege im 19. Jahrhundert ein sehr wichtiger Punkt.
Astorga
Die Stadt Astorga in León verlangt nach einem langen Halt, um ihr wunderbares Erbe genießen zu können. Die Kathedrale und der Bischofspalast, das letzte Bauwerk von Antoni Gaudi, sind die zwei Orte, die du dir nicht entgehen lassen solltest, und die dich zweifelsohne am meisten in Staunen versetzen werden.
Ponferrada
Eine weitere Stadt, die zu den spektakulärsten Städten gezählt werden kann, befindet sich ebenfalls in León. Sie sticht durch ihre wunderbare Burg aus dem Mittelalter hervor, die das Zentrum der gesamten Region Bierzo war.
Übernachtungsmöglichkeiten – Die besten Unterkünfte
Bei Santiago Ways bieten wir die verschiedensten Hotels an, damit du nach den zurückgelegten Abschnitten des französischen Weges deine wohlverdiente Ruhe genießen kannst. Alles ist auf eine bestmögliche Erholung ausgerichtet.
Verpflegung – Die besten Restaurants
Roncesvalles – Casa Sabina
Dieses Restaurant ist ab 7 Uhr morgens geöffnet und bietet ganztägig Essen an. Es gibt verschiedene Spezialitäten zu einem sehr guten Preis, der im Durchschnitt unter 10 Euro liegt (komplettes Essen).
Astorga – La peseta
In Astorga finden wir das Restaurant La Peseta vor, ein Restaurant mit etwas höheren Preisen als bei unseren anderen Empfehlungen. Nichtsdestotrotz solltest du es dir nicht entgehen lassen, wenn du den französischen Weg zurücklegst.
Arzúa – Casa Chelo
Im Ort Arzúa, ganz in der Nähe von Santiago, befindet sich das Restaurant Casa Chelo mit ziemlich erschwinglichen Preisen und einer bodenständigen und sehr leckeren Küche mit verschiedenen Spezialitäten.
Geschichte des französischen Weges
Der Ursprung des französischen Weges liegt in der Entdeckung der sterblichen Überreste des Apostels Jakobus im 9. Jahrhundert. Laut den traditionellen Schilderungen entdeckte der Bischof Teodomiro der Diözese Iria Flavia im Jahr 813 den Fund.
An der Stelle, wo die Überreste des Apostels Jakobus gefunden wurden, ließ der asturische Monarch Alfons II., der Keusche, eine Kirche errichten, die heute die Kathedrale von Santiago de Compostela darstellt.
Catedral de Santiago de Compostela
Von diesem Moment an beschlossen viele Christen, bis nach Santiago de Compostela zu pilgern, um dem Heiligen ihren Respekt zu erweisen. Diese Ehrfurcht führte dazu, dass Menschen aus verschiedensten Orten diese Gegenden durchquerten, die das Zentrum Galiciens umgaben.
Alfons II., der ein Element benötigte, um sein Königreich zusammenzuhalten, wandelte den Apostel in ein Symbol für den Kampf gegen den Islam um. So entstand das Bild von Santiago Matamoros, das sich in der Pilgergemeinschaft des Weges und der christlichen Gemeinschaft schnell verbreitete.
Ursprung des französischen Weges
Der französische Weg hat seinen Ursprung im Mittelalter und in der Entdeckung der Grabstätte des Apostels Jakobus.
Allerdings nahm er auch sehr wichtige strategische Funktionen ein, da er in der Zeit der Reconquista zwischen dem muslimischen und dem christlichen Teil als Grenze diente und gleichzeitig eine Handelsstraße darstellte, welche das gesamte Gebiet belebte und was zum Großteil das reiche Erbe aller Orte des französischen Weges erklärt.
Obwohl er am Anfang nicht sehr sicher war (wie alle Wege und Reisen im 10. Jahrhundert), war es der Monarch Sancho III., der mittels der Einführung einer Mark, die das christliche Gebiet vom muslimischen trennte, zu seiner Entwicklung beitrug.
Der Codex Calixtinus hat zur Steigerung seiner Beliebtheit beigetragen, da darin die wichtigsten Strecken beschrieben waren und er nicht nur die europäische Arbeiterklasse ermutigte, diesen Weg mit der Absicht zu machen, ihre Versprechen zu erfüllen und Buße zu tun, sondern auch große Persönlichkeiten, zu denen alle Gesellschaftsschichten des Mittelalters gehörten.
Gegenwärtig ist der französische Weg nach Santiago der meistbesuchte Weg. Somit ist die Wahrscheinlichkeit höher, Menschen mit den gleichen Interessen kennenzulernen. Und diese Beliebtheit spiegelt die große landschaftliche Schönheit, die er durchquert, sowie die Unmengen an Kultur-, Geschichts- und Kunstgüter wider.
Zweifelsohne stellt er eine der besten Alternativen dar, um die Erfahrung des Jakobsweges zu genießen.
Codex Calixtinus: der schriftliche Nachweis des französischen Weges
Der französische Weg ist der am besten dokumentierte Weg. Das handgeschriebene 5. Buch des Codes Calixtinus, datiert auf das Jahr 1135, beschreibt schon ganz genau die vier Hauptstrecken des französischen Weges.
Drei der Wege (Le Puy-Conques, Vézelay-Limoges und Paris-Tours) betreten über St. Jean Pied de Port, eine französische Stadt nahe Rocesvalle, in Navarra spanisches Gebiet, während die vierte Strecke (Arles-Toulouse) über Somport nach Spanien führt und weiter nach Jaca in Aragonien führt. In Puente La Reina in Navarra vereinigt sich die letzte Strecke mit den drei anderen.
Dieser schriftliche Nachweis beinhaltet auch die von den Pilgern in dieser Zeit verwendeten Ausdrücke zur Begrüßung. Im Buch kommen Ausdrücke wie „Ultre ia Et Sus Eia! Deus adjuva nos!“ vor, was so viel bedeutet wie „Vorwärts, immer weiter und aufwärts! Gott helfe uns!“.
„Ultreia“ ist eine Begrüßung zwischen Pilgern, die sie auch verwendeten, um sich zu ermutigen. Sein Ursprung liegt im lateinischen Wort „ultra“, was „vorwärts“ bedeutet, und „eia“, ein Ausrufewort für „bewegen“.
Es scheint, dass die Pilger dieser Epoche sich mit „Ultreia, suseia, Santiago“ grüßten, was „Kopf hoch, weil weiter und höher Jakobus ist“ bedeutet. Es ist auch möglich, dass ein Pilger den anderen Pilger mit „Ultreia“ („Immer weiter“) begrüßte und der andere ihm mit „Et suseia“ („Und höher“) antwortete.
Die Blütezeit und ihr Untergang
Bis zum 13. Jahrhundert war die Blütezeit des Jakobsweges, der vom Vorbeischreiten von allerhand Pilgern zeugte, die aus den verschiedensten christlichen Regionen Europas kamen und sich aus verschiedenen Interessen, sowohl religiöser als auch wirtschaftlicher Art, an Jakobus wandten. In diesem Jahrhundert, im Jahr 1211, wurde auch die heutige Kathedrale Santiago de Compostela eingeweiht.
Der Jakobsweg war jedoch nicht nur eine Pilgerstrecke. Die Entwicklung des französischen Weges hatte einen wichtigen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss zwischen den Regionen, die er miteinander verband.
Dank des Personenverkehrs zwischen der Iberischen Halbinsel und Europa, trafen verschiedene literarische und künstlerische Strömungen sowie verschiedene Denk- und Verhaltensweisen in Spanien ein. Dieser Strömungen fanden auch umgekehrt statt, sodass die europäischen Länder auch Zugang zum hispanischen Kulturgut hatten.
Die Königreiche der Iberischen Halbinsel, die der französische Weg durchquerte, wurden auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene stark beeinflusst. Das heitere Leben des Weges förderte die Ankunft von zahlreichen Händlern und Kunsthandwerkern, im Grunde genommen Ausländer, die sich schließlich dauerhaft an verschiedenen Orten des Weges niederließen.
Die Siedlungen dieser Ausländer, die volkstümlich „Francos“ genannt wurden, obwohl nicht alle aus Frankreich kamen, wurden „Burgos“ genannt. Die Einwohner dieser neuen Zentren genossen gemäß ihren Stadtrechten große Privilegien. So entstand das Bürgertum und der französische Weg wurde Schauplatz von zahlreichen anti-herrschaftlichen Aufruhren.
Auf künstlerische Ebene spielte der Jakobsweg eine sehr wichtige Rolle. Über den Weg kam die internationale Kunst nach Spanien, wie die romanische Kunst, vor allem ihre französische Version, die sich besonders in Orten wie Santiago, León, Frómista oder Jaca verwirklichte.
Auf vergleichbare Art und Weise kamen in Europa muslimische Elemente an, die über den französischen Weg übertragen wurden. Während des 13. Jahrhunderts war der Jakobsweg das Eingangstor für die gotische Kunst.
Ab dem 14. Jahrhundert ging der Pilgerstrom nach Santiago de Compostela zurück. Die Glaubensspaltung der christlichen Welt im Jahr 1378, die vielen Kriege, die Verbreitung des Schwarzen Todes und noch weitere Gründe führten zu einem beträchtlichen Rückgang der Pilgerfahrten nach Santiago.
Der französische Weg heute
Heutzutage ist der französische Weg von allen Wegen nicht nur der beliebteste Weg, sondern auch der Weg, der am meisten Anerkennung genießt, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Dessen ungeachtet wurde der französische Weg erst 1993 zu einem wichtigen touristischen Anziehungspunkt, auch wenn sein Ruhm auf Jahrhunderte voller Geschichte zurückgeht.
Das Heilige Compostelanische Jahr von 1993, gestützt auf die Ernennung des französischen Weges zum Weltkulturerbe der UNESCO und zum Ersten Kulturweg des Europarats, stellt einen sehr wichtigen Höhepunkt dieses Weges dar.
Im Jahr 2004 erhielt er den Prinz-von-Asturien-Preis der Eintracht, da er als Beispiel des Zusammenlebens zwischen Personen und Kulturen gilt und auch eine wichtige Rolle in der Entwicklung der europäischen Entstehung des Christentums spielt. Jedes Jahr kommen fast 300.000 Pilger über den französischen Weg nach Santiago de Compostela.
Der französische Weg mit Santiago Ways
Perfektes Schuhwerk für den französischen Weg
Abschnitte des französischen Weges
- St. Jean Pied de Port – Pamplona
- Pamplona – Logroño
- Roncesvalles – Logroño
- Logroño – Burgos
- Burgos – Sahagún
- Sahagún – León
- León – Ponferrada
- Ponferrada – Sarria
- Sarria – Santiago de Compostela
Meinungen von anderen Nutzern über den französischen Weg
Wir möchten dir die Meinungen von anderen Nutzern zeigen, damit du anhand ihrer persönlichen Erfahrungen aus erster Hand erfahren kannst, was sie über den französischen Weg denken.











Fotos und Videos des französischen Weg
Der Jakobsweg mit Santiago Ways
Weitere Jakobswege
- Der französische Weg
- Der portugiesische Weg
- Der portugiesische Küstenweg
- Der nördliche Weg
- Der Jakobsweg nach Finisterre
- Der englische Weg
- Der ursprüngliche Weg
- Der Lebaniego Weg
- Der Weg der Leuchttürme
- Vía de la Plata
Hier kannst du alle Abschnitte des Jakobsweges nachlesen.
Wir bei Santiago Ways beraten dich, welche Strecke des Jakobsweges am besten zu dir passt.
Andere Formen, den Jakobsweg zu machen
- Der Jakobsweg als Gruppe
- Der Jakobsweg mit Hund
- Der Jakobsweg mit dem Fahrrad
- Der Jakobsweg als Paar
- Der Jakobsweg an Ostern