Pilgergeschichten auf dem Jakobsweg

In diesem Artikel über Mythen und Legenden auf der Jakobsroute stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Legenden vor, damit Sie den Ursprung und die Geschichte des Jakobsweges verstehen. In dem heutigen Beitrag möchten wir mit Ihnen die erstaunlichsten Geschichten des Jakobsweges und der Pilger teilen.

Geschichten Jakobsweg Pilger

Die Mythen und Geschichten des Jakobsweges machen die magische und wunderbare Essenz, die auf den Strecken des Weges gegenwärtig ist, aus. Wir werden mit zwei der beliebtesten Geschichten des Jakobsweges beginnen: die Quelle Fuente Reniega und der Pilgerschatten.

Danach werden wir Ihnen noch mehr Wunder erzählen, die auf dem französischen Jakobsweg und anderen Routen geschehen sind. Diese sind nicht so bekannt und werden Sie sicherlich überraschen. Wir lieben diese Pilgergeschichten und -mythen!

Wenn Sie Interesse haben sollten, am eigenen Leib die Erfahrung des Pilgerns zu machen, und den Jakobsweg ab Sarria machen möchten, nennen Sie uns mehr Einzelheiten zu Ihrem Plan und wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen, um mit der Organisation des perfekten Abenteuers zu beginnen.

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    Legende der Fuente Reniega

    Auf dem vierten Abschnitt des französischen Weges, fast 13 Kilometer von Pamplona entfernt, befindet sich die Quelle Fuente Reniega, der Ort, an dem sich einer der berühmtesten Mythen des Jakobsweges ereignete. Dieser Erzählung der Jakobskultur zufolge begab sich ein Pilger mitten im Hochsommer auf den schwierigen Anstieg zum Alto del Perdón.

    Als er durstig und erschöpft den Berggipfel erreichte, fand er nur Erde und Staub vor. In diesem Moment erschien ihm im Pilgergewand der Teufel und der Pilger fragte ihn, wo er denn Wasser herbekommen könnte. Der Teufel bat dem im Sterben liegenden Pilger Wasser an, wenn er seinem Glauben an Gott abschwört.

    Der Legende der Fuente Reniega zufolge lehnte der Pilger es ab, seinen Glauben an Gott abzuschwören. Der Teufel versuchte erneut, ihn zu verführen, indem er ihn dieses Mal bat, der Jungfrau Maria abzuschwören, wenn er seinen Durst löschen möchte. Der im Sterben liegende Pilger lehnte das Angebot erneut ab.

    Satan, der überzeugt davon war, dass er es schaffen würde, dass der Pilger seinen Glauben niederlegen würde, machte ihm ein drittes Angebot: „Wenn du deine Hingabe für Jakobus dem Älteren niederlegst, werde ich deinen Durst stillen und du wirst den Tod entkommen.„, sagt ihm der Teufel. Trotz des Verlangens nach Wasser lehnt der Pilger auch dieses Angebot ab.

    Der durstige Mann, der erschöpft und schwach aussah, flehte angesichts des hohen Preises, den der Teufel für Wasser verlangte, in Richtung Himmel um Hilfe. Laut der Legende der Fuente Reniega verschwand in diesem Moment der Teufel, umhüllt von einer Schwefelwolke.

    Vor den Augen des überraschten Pilgers erschien ihm Jakobus der Ältere im Pilgergewand. Der Apostel brachte an dieser Stelle eine Quelle zum Vorschein, aus dem frisches und sauberes Wasser sprudelte. Von dieser Quelle gab er dem Pilger mit seiner eigenen Jakobsmuschel zu trinken.

    Weitere Wunder der Fuente Reniega

    Dies ist nicht die einzige Legende rund um die Quelle Fuente Reniega. An diesem Ort des Jakobsweges haben sich noch andere Wunder ereignet. Laut den Bauern dieser Region hat die Quelle viele Pilger gerettet, die sie schwer krank erreicht haben. Man erzählt sich außerdem, dass die Jungfrau von Perdón bei den Bewohnern dieser Gegend des französischen Jakobsweges Wunder wirkte.

    Legende des Pilgerschattens

    Eine weitere sehr bekannte Geschichte des Jakobsweges ereignet sich mitten in der Stadt Compostela neben der Kathedrale von Santiago. Und zwar beziehen wir uns hiermit auf die Legende des Pilgerschattens, auch bekannt als Legende des Pilgergeistes.

    Diese Erzählung des Jakobsweges handelt von Liebe, von einer Romanze zwischen einem Pfarrer und einer Nonne. Die Geschichte findet auf dem Plaza de la Quintana, nach dem Obradoiro-Platz einer der meistbesuchten Plätze von Santiago de Compostela, statt.

    Die lange Version dieser Geschichte geht so, dass ein Pfarrer der Kathedrale sich in eine Nonne des nahegelegenen Klosters San Paio verliebte. Die Verliebten nutzen einen unterirdischen Gang, der beide Tempel miteinander verband, um sich zu treffen.

    Der Geistliche, der genug von der Heimlichtuerei hatte, schlug seiner Geliebten vor, gemeinsam zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. Die Verliebten sollten sich bei Anbruch der Nacht auf dem Plaza de la Quintana treffen.

    Er kam im Pilgergewand zum Treffpunkt, um nicht aufzufallen. Allerdings tauchte sie nie auf. Seitdem kehrt der Pfarrer jede Nacht im Pilgergewand zum vereinbarten Treffpunkt zurück und wartet dort auf seine Geliebte, falls sie sich in einer dieser Nächte entscheiden sollte, ihn zu begleiten.

    Es wird gesagt, dass ihm der Schatten gehört, den man bei Sonnenuntergang auf dem Plaza de la Quintana beobachten kann, und zwar am Sockel des Uhrenturms neben der Heiligen Pforte. Wenn Sie genau aufpassen, werden Sie die Figur eines Pilgers sehen, mit seinem Hut und seinem Pilgerstock.

    Weitere Geschichten zum Pilgerschatten

    Wir haben Ihnen nun eine der Legenden des Pilgerschattens von Santiago erzählt. Es gibt allerdings noch andere Geschichten des Jakobsweges, die sich um diesen rätselhaften Pilgerschatten drehen.

    Andere Geschichten deuten darauf hin, dass der Schatten zur Seele einer der Personen gehört, die auf dem alten Friedhof, der sich auf dem Plaza de la Quintana befand, begraben liegen; oder dass er zu einer der Personen gehört, die während der Inquisition auf diesem Platz auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.

    Rund um die Legende des Pilgerschattens dreht sich auch eine weitere bekannte Geschichte des Jakobsweges. Diese Version erzählen wir Ihnen jedoch in dem Artikel, den wir Ihnen am Anfang dieses Beitrags empfohlen haben.

    Geschichten und Wunder des französischen Jakobsweges

    Man kann sagen, dass die obigen Geschichten einige der geläufigsten Mythen des Jakobsweges sind. Allerdings gibt es auf dem französischen Weg noch viele weitere Pilgergeschichten. Im Folgenden werden wir Ihnen von weiteren Wundern erzählen, von denen Sie auf dem Jakobsweg sicher hören werden.

    Eucharistisches Wunder von O Cebreiro

    Das eucharistische Wunder ist auch als Wunder des Heiligen Grals bekannt. Diese Geschichte des Jakobsweges ereignete sich in der Kirche von O Cebreiro auf dem 26. Abschnitt des französischen Weges.

    Der Legende des eucharistischen Wunders zufolge lebte um 1300 Juan Santín in der Gegend. Dieser Einwohner von O Cebreiro hatte sein Haus im Weiler Barxamaior, fast drei Kilometer von der Kirche entfernt.

    Der Mann war so gläubig, dass er immer am Gottesdienst teilnahm, auch an den Tagen, an denen der Weg von seinem Haus zur Kirche O Cebreiro aufgrund des schlechten Wetters die reinste Hölle war. Laut der Geschichte des Wunders des heiligen Grals dachte der Pfarrer der Kirche an einem Tag, an dem die Wege schneebedeckt waren, dass niemand zur Messe erscheinen würde.

    Zur Überraschung des Pfarrers kam jedoch Juan Santín in die Kirche, obwohl er dafür die drei Kilometer zwischen seinem Haus und der Kirche, die aufgrund des starken Sturms, der durch die Gegend fegte, unwirtlich geworden sind, zurücklegen musste.

    Als das gläubige Pfarrgemeindemitglied die Kirche betrat, wusste der Geistliche seine Anstrengung nicht zu schätzen und machte sich über ihn lustig:

    Wer kommt schon bei so einem Sturm und so erschöpft hierhin, um ein bisschen Brot und Wein zu sehen!”

    Legende des Heiligen Grals

    Angesichts dieser Wörter ereignete sich das berühmte eucharistische Wunder. Man erzählt sich, dass sich die Oblate, kurz bevor der Gläubige sie nahm, in Fleisch verwandelte und der Wein im Kelch zu Blut wurde. Man glaubt, dass sich dieses Wunder ereignete, um den fehlenden Glauben und die fehlende Nächstenliebe des Pfarrers zu bestrafen.

    Wunder Jakobsweg Gral

    Heutzutage werden sowohl die Oblate als auch der Kelch in der Kapelle des Wunders aufbewahrt. An Erinnerung an dieses Wunder des Jakobsweges ruhen dort auch die sterblichen Überreste der Hauptfiguren des Wunders.

    Die Legende des Fuente Mojapán

    Der Brunnen Fuente Mojapán befindet sich auf dem 11. Abschnitt des französischen Weges, der in Villafranca Montes de Oca beginnt. Dieser Geschichte des Jakobsweges zufolge beschloss eine Gruppe von Männern, die nach Santiago de Compostela gingen, in Villafranca zu übernachten.

    Als die Pilgergruppe am nächsten Morgen erwachte, bemerkten sie, dass einer von ihnen verschwunden war, genauso wie die Hirtentasche, in denen sie das wenige Essen aufbewahrt hatten: ein paar Stücke trockenes Brot.

    Die Männer machten sich auf die Suche nach dem flüchtigen Pilger und fanden in neben dem Brunnen Fuente del Mojapán, dem Erstickungstod nahe. Laut der Jakobsgeschichte versuchte der Pilger, der das Brot gestohlen hatte, es im Brunnen aufzuweichen, um es dann zu essen. Allerdings kam plötzlich kein Wasser mehr aus dem Brunnen.

    Angesichts dessen beschloss der Hungrige das Brot zu zermalmen und das Weiche im Brot zu essen. Die Brotkugel, die sich in seinem Mund bildete, blieb in seinem Hals stecken und er war kurz davor, zu ersticken, wären nicht die anderen Pilger gekommen.

    Als die Gruppe am Brunnen ankam und sah, in welcher Not ihr Freund war, beschlossen sie, ihm zu Ehren des Schutzheiligen der Pilger zu helfen, anstatt ihn zu bestrafen, weil es das Brot gestohlen hatte. Man sagt, dass sich in diesem Moment das Wunder ereignete und der Fuente Mojapán erneut zu sprudeln begann.

    Geschichten von anderen Routen des Jakobsweges

    Der französische Weg ist nicht die einzige Route des Jakobsweges, die überraschende Mythen verbirgt. Auf anderen Strecken nach Santiago de Compostela können wir auch viele Wunder vorfinden. Im Folgenden erzählen wir Ihnen zwei Geschichten des portugiesischen Jakobsweges.

    Geschichten des portugiesischen Küstenweges: die Äbtissin Berengaria

    Dies ist eine der ersten Geschichten des Jakobsweges, die Sie entdecken werden, wenn Sie sich auf den portugiesischen Küstenweg begeben. Dieses Jakobswunder ereignete sich auf dem ersten Abschnitt neben dem Ort Vila do Conde (Portugal).

    Es wird erzählt, dass für viele Jahre die Äbtissin Berengaria das Klarissenkloster geleitet hat. Am Anfang hatte sie es auf diesen Posten nicht leicht.

    Der Legende des Klarissenklosters zufolge wurde im späten 14. Jahrhundert das Klosterleben vom Vergnügen und der Trägheit geprägt. Die Nonnen gingen nicht ihrer Arbeit nach und respektierten auch nicht die Gebetszeiten.

    Hier stellte die Schwester Berengaria die Ausnahme dar. Sie folgte dem Beispiel der Schwestern, die vorher hier wohnten, und war bescheiden und pflichtbewusst. Als die Äbtissin, die zu dieser Zeit das Kloster leitete, starb, mussten die Nonnen eine neue Äbtissin wählen.

    Keine von ihnen wollte eine der anderen Gefährtinnen als neue Äbtissin. Deswegen gaben viele am Tag der Wahl ihre Stimme der Schwester Berengaria, obwohl sich viele für die Stelle bewarben. Die Nonnen waren sich sicher, dass sie nicht in der Lage sein würde, die Aufgaben der Äbtissin auszufüllen. So konnten sie die Zuteilung der neuen Stelle hinauszögern.

    Als Berengaria jedoch erfuhr, dass sie gewählt worden war, beschloss sie, die Wahl anzunehmen, obwohl sie sich nicht freiwillig gemeldet hatte. Die Nonnen des Klosters machten sich über sie lustig und gaben zu,dass sie mit den Stimmen nur versucht haben, sie lächerlich zu machen. Dementsprechend weigerten sie sich, ihren Anweisungen zu folgen.

    Das Wunder des Klarissenklosters

    Angesichts dieser Situation flehte Berengaria die ehemaligen Äbtissinnen, dessen sterblichen Überreste im Kloster ruhten, an, dass die anderen ihr gehorchen sollten. Der Legende der Äbtissin Berengaria zufolge erhoben sich die früheren Äbtissinnen von ihrem Grab und unterwarfen sich ihr.

    Die restlichen Nonnen beobachteten überrascht das Wunder und bereuten, dass sie sich über sie lustig gemacht hatten. Seitdem befolgten sie die Anweisungen der neuen Äbtissin und es kehrte Disziplin zum Klarissenkloster zurück.

    Geschichten des zentralen portugiesischen Weges: der Hahn von Barcelos

    Hierbei handelt es sich um eine der Pilgergeschichte auf dem Jakobsweg, die zeigt, wie wichtig die Tradition der Jakobskultur in Portugal ist. Das Wunder des Hahns von Barcelos ist eines der bekanntesten Wunder dieser Jakobsroute.

    Der Legende des Hahns von Barcelos zufolge begann ein galicischer Pilger in Barcelos den Jakobsweg. Im Ort wurde er beschuldigt, einen Großgrundbesitzer bestohlen zu haben, und er wurde zum Tod durch den Strang verurteilt.

    Bevor er erhängt wurde, bat der Pilger darum, den Richter sehen zu können. Dieser empfang den Pilger am Tisch, an dem er gerade ein Brathähnchen aß. Der Pilger sagte dem Richter, dass die Anschuldigungen falsch waren und dass als Beweis dafür der Hahn, der auf seinem Teller war, sich erheben und krähen würde.

    Der Richter ignorierte die Wörter des Pilgers und stellte den Teller zu Seite. In dem Moment, als der Pilger aufgehängt wurde, ereignete sich das Wunder des Hahns von Barcelos. Der Hahn erhob sich vom Teller des Richters und sang.

    Als der Richter sah, dass der Pilger Recht hatte, rannte er zum Galgen, um die Vollstreckung der Strafe zu vermeiden. Als er den hängenden Pilger erreichte, bemerkte er, dass er dank eines schlecht gemachten Knotens noch am Leben war.

    Diese Jakobsgeschichte ist der Ursprung eines der bekanntesten Symbole Portugals, der Hahn von Barcelos. Wenn Sie das Land besuchen, werden Sie bunte Keramikfiguren des Hahns vorfinden.

    Eine andere Version des Wunders des Hahns

    Auf dem französischen Weg gibt es ebenfalls eine Version der Legende des Hahns von Barcelos, und zwar in Santo Domingo de la Calzada. Auf diesem Abschnitt des Jakobsweges ist sie als Legende des Hahns und der Hennen bekannt. Die Geschichte ist aber sehr ähnlich. Im Folgenden stellen wir Ihnen ein Video mit der Geschichte zum Hahn und der Henne des französischen Weges bereit, wenn Sie mehr über diese andere Version des Wunders erfahren möchten:

    Mehr über die Jakobskultur

    Wir sind jetzt am Ende unseres Artikels zu den Pilgergeschichten und Wundern des Jakobsweges angekommen. Natürlich gibt es noch viel mehr. Man könnte mit ihnen ein ganzes Buch füllen. Wenn Sie mehr über die Jakobskultur erfahren möchten, sollten Sie sich unseren Artikel zu den Traditionen und Riten des Jakobsweges durchlesen.

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    Kennen Sie noch weitere erstaunliche Geschichten des Jakobsweges, bei denen Pilger die Hauptrolle spielen? Falls ja, würden wir uns freuen, wenn Sie sie in einem Kommentar mit uns teilen. Viele unserer Leser werden Ihnen ganz bestimmt danken.

    Buen Camino!