Welcher ist der offizielle Jakobsweg?

Viele Personen, die den Jakobsweg machen möchten, setzen sich mit uns in Verbindung, um uns zu fragen, welche die offizielle Route ist. Allerdings kann nicht nur von einem offiziellen Jakobsweg die Rede sein.

Der Jakobsweg ist ein Wegenetz.

Wie wir bereits mehrfach in diesem Blog erläutert haben, ist der Jakobsweg ein Wegenetz. Das gemeinsame Merkmal aller seiner Routen besteht darin, dass sie zur Kathedrale von Santiago de Compostela führen, wo die Gebeine des Apostels Jakobus aufbewahrt werden.

Wenn Sie den Jakobsweg ab Sarria machen, die Schönheit der grünen Wälder Galiciens und andere Pilger, mit denen Sie die Erfahrung teilen können, kennenlernen möchten, überlegen Sie es sich nicht länger! Teilen Sie uns die Einzelheiten Ihres Reiseplans mit und wir kümmern uns für Sie um die Organisation.

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    Im Mittelalter gab es keinen offiziellen Jakobsweg

    In den ersten Jahrhunderten der Jakobstradition gab es weder offizielle Routen noch offizielle Startpunkte. In dieser Epoche war es üblich, dass die Pilger zuhause ihre Wanderung begannen.

    Während der Wiederherstellung des Jakobsweges im späten 20. Jahrhundert wurden offizielle Startpunkte eingeführt, um den Jakobsweg auszuschildern und somit zu ermöglichen, dass die Pilger, ohne Gefahr sich zu verlaufen, die Kathedrale von Compostela erreichten. Die Bestimmung der Orte geschah nicht zufällig, sondern beruhte auf die historische Überlieferung.

    Obwohl die meisten Personen im Mittelalter ihre Wanderung von zuhause aus begannen, folgten die Pilger Zeichen und Schilder, die die vorherigen Wanderer auf dem Weg hinterließen. Aufgrund dessen folgten viele Pilger den gleichen Routen.

    Begrenzung des Jakobsweges

    Mithilfe der wiedererlangten Unterlagen zum Jakobsweg, wie unter anderem dem Jakobsbuch, wurden, so gut es nur ging, die Wanderwege wiederzuerlangen, die die früheren Pilger benutzten. Viele von ihnen führten jedoch unter Landstraßen oder Städte entlang.

    Deswegen entspricht der aktuelle Jakobsweg auch nicht zu hundert Prozent der früheren Strecke des Mittelalters. Diese Arbeit der Begrenzung der Routen des Jakobsweges war notwendig, um die verschiedenen Abschnitte mit der Infrastruktur auszustatten, die für die Pilgerfahrt nötig war.

    Auf diese Weise sind heute alle wiedererlangten Routen offizielle Jakobswege, die die entsprechende Beschilderung vorweisen. Wie wir Ihnen in dem Beitrag zu den Symbolen des Jakobsweges erklären, sind nicht alle Zeichen Teil der offiziellen Beschilderung.

    Die Xunta de Galicia hat die Zeichen, die für die Beschilderung des Jakobsweges verwendet werden, reguliert. Heutzutage sind die einzigen offiziellen Symbole der gelbe Pfeil und die Jakobsmuschel.

    Offizielle Routen

    Einer der Gründe, warum heute von einem offiziellen Jakobsweg die Rede ist, ist, dass man für die Ausstellung der Compostela-Urkunde im Pilgerbüro den Pilgerpass mit den auf dem Weg gesammelten Stempeln vorzeigen muss. Diese Stempel bekommt man in Cafés, Restaurants und Unterkünften, die sich an den wiedererlangten Routen befinden.

    Wenn Sie einer anderen Wanderroute bis nach Santiago de Compostela folgen, können Sie nicht Ihren Pilgerpass abstempeln lassen und somit auch nicht die Compostela-Urkunde bekommen. Zu spirituellen und religiösen Zwecken werden Sie zwar den Jakobsweg gemacht haben, aber nicht in den Augen der Diözese von Compostela. Im Folgenden werden wir Ihnen erklären, welche die offiziellen Routen des Jakobsweges sind.

    Französischer Weg

    Der französische Weg ist die erste Route, an die die meisten Pilger denken, wenn vom offiziellen Jakobsweg die Rede ist. Dies liegt daran, dass es die beliebteste Route und auch die erste Strecke ist, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

    Der französische Jakobsweg vereint Saint Jean Pied de Port mit Compostela und ist 763,5 Kilometer lang. Wenn Sie eine Beschreibung seiner Abschnitte sehen möchten, können Sie sich unseren Reiseführer zum französischen Jakobsweg durchlesen.

    Portugiesischer Weg

    Viele denken, dass der portugiesische Jakobsweg nicht offiziell ist und dass die offizielle Route von Portugal die Route ist, die nach Fátima führt. Allerdings führen beide Strecken durch das Land und bestehen nebeneinander.

    De facto ist der portugiesische Weg der zweitbeliebteste Jakobsweg, auch wenn er in Portugal mit dem Weg zur Kapelle von Fátima konkurrieren muss. Laut dem Pilgerbüro entscheidet sich jeder vierte Pilger für eine der portugiesischen Routen, um nach Compostela zu gehen.

    Obwohl diese Route ein offizieller Abschnitt des Jakobsweges ist, wurde sie noch nicht zum Weltkulturerbe ernannt. Das liegt zum Teil daran, dass diese Route sich erst später etabliert hat.

    Der portugiesische Weg ist die zweitbeliebteste Route des Jakobsweges.

    Wenn Sie mehr über die zwei portugiesischen Routen des Jakobsweges erfahren möchten, können Sie sich unseren Blogeintrag zum portugiesischen Weg durchlesen. Dort werden Sie Informationen zum zentralen portugiesischen Weg, dessen offizieller Startpunkt in Lissabon ist, sowie zur Strecke entlang der Küste, die in Porto beginnt, finden.

    Nördlicher Weg

    Der nördliche Weg wird am dritthäufigsten zurückgelegt und ist die zweitschwierigste Route. Offiziell beginnt der nördliche Jakobsweg in Irún und ist 833,1 Kilometer lang.

    Vor Kurzem hat die UNESCO diese Route zusammen mit anderen Routen, die durch die nördliche Halbinsel verlaufen, in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen. Den offiziellen Charakter dieser Route des Jakobsweges zweifelt niemand an. Chronologisch gesehen ist es die Route, die als zweites erschienen ist.

    Camino Primitivo

    Der Camino Primitivo war die erste Route des Jakobsweges. Obwohl es sich um einen Weg handelt, der nicht so stark besucht ist, hat die UNESCO ihn aufgrund seiner wichtigen Rolle bei der Entwicklung der Jakobspilgerfahrt innerhalb der nördlichen Jakobswege als Weltkulturerbe anerkannt

    Diese Route beginnt an der Kathedrale von Oviedo. Für viele Jahre mussten die Pilger des Mittelalters an dieser Kathedrale vorbeikommen, unabhängig davon welche Route sie ausgewählt hatten. Daher gibt es auch den sogenannten Camino del Salvador, der den französischen Weg mit dem Camino Primitivo vereint.

    Der Camino Primitivo ist einer der schwierigsten Streckenabschnitte des Jakobsweges. Wenn Sie mehr über seine Merkmale erfahren möchten, können Sie unseren Reiseführer zum Camino Primitivo aufrufen.

    Der vergessene Weg

    Der vergessene Weg vereint in Villafranca del Bierzo den nördlichen Weg ab Bilbao mit dem französischen Weg. Es handelt sich um eine Strecke, die, wie der Name schon sagt, für viele Jahrhunderte in Vergessenheit geraten war.

    Im Jahr 2012 begann man mit der Instandsetzung dieser Route und seiner Beschilderung. Allerdings ist es auch heute noch eine Strecke, die vielen Pilgern nicht bekannt ist.

    Dieser Weg gehört zu den sogenannten nördlichen Jakobswegen. Allerdings nahm die UNESCO ihn nicht in die Liste der Weltkulturerben auf, als sie im Jahr 2015 die Einstufung des Jakobsweges erweiterte.

    Allerdings wird sie als eine offizielle Route des Jakobsweges angesehen. Historisch gesehen konnten die Pilger des Mittelalters auf dieser Strecke die Abschnitte des französischen Jakobsweges umgehen, die Schauplatz von Schlachten der Reconquista waren, sowie vor den Piraten fliehen, die die Küsten des nördlichen Weges bedrohten.

    Wenn Sie mehr über diese unbekannte Route erfahren möchten, können Sie sich unseren Reiseführer zum vergessenen Weg durchlesen. Dort gehen wir auf die Beschilderung dieser Strecke und auf die Merkmale ihrer Abschnitte ein.

    Englischer Weg

    Der englische Weg vereint auf seinem Weg durch A Coruña die Stadt Ferrol mit Santiago de Compostela. Es handelt sich um eine der kürzesten Routen des Jakobsweges, erfüllt aber die von dem Pilgerbüro geforderte Mindestdistanz von 100 Kilometern, um die Compostela zu bekommen. Deswegen handelt es sich auch um eine offizielle Route.

    Da diese Route nicht so beliebt ist und die UNESCO sie nicht als Weltkulturerbe anerkannt hat, denken viele Personen, dass es sich nicht um einen der offiziellen Wege des Jakobsweges handelt. Aber nichts könnte der Realität ferner sein. Diese Strecke wurde seit den Ursprüngen des Jakobsweges von den Bewohnern des nordwestlichen Galiciens verwendet.

    Diese Route weist die Besonderheit auf, dass sie vollständig durch das Land des Apostels Jakobus führt. Es handelt sich deswegen um eine Strecke, die mit ihrem intensiven Grün überrascht. In dem folgenden Artikel können Sie mehr Informationen zu den Abschnitten des englischen Weges finden.

    Vía de la Plata

    Der Via de la Plata ergeht es ähnlich wie dem englischen Weg. Viele Pilger denken, dass es keine offizielle Route des Jakobsweges ist. Dies liegt daran, dass nur wenige Pilger sich entschließen, diese Strecke zu machen, und dass die UNESCO sie nicht in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen hat.

    Die Via de la Plata ist die längst Route des Jakobsweges.

    Wie der englische Jakobsweg ist die Via de la Plata jedoch eine offizielle Route. Der einzige Unterschied besteht darin, dass es sich hierbei um die längste Route handelt. Daher weist sie verschiedene Abschnitte auf, von denen einige die Merkmale eines Weges haben, wie zum Beispiel der mozarabische Weg und der Camino Sanabrés.

    Jakobsweg von Finisterre-Muxía

    Eine weitere Route, von der viele denken, dass sie nicht offiziell ist oder sogar gar keine Jakobsroute ist, ist die Strecke zwischen Santiago de Compostela und Finisterre-Muxía. Wie wir Ihnen in dem Beitrag zum Epilog des Jakobsweges dargelegt haben, kann diese Strecke sowohl als Jakobsweg als auch als Verlängerung der Pilgerfahrt dienen.

    In beiden Fällen wird die Strecke von der katholischen Kirche als offiziell angesehen. Wenn man die Strecke von der Kathedrale zum Kap Finisterre und Muxía zurücklegt, erkennt die Diözese von Compostela die Pilgerfahrt als eine Verlängerung des Jakobsweges an.

    Wenn man den Jakobsweg von Finisterre in die andere Richtung zurücklegt, das heißt von Muxía bis zur Kathedrale von Santiago, erkennt das Pilgerbüro die Route als offiziellen Weg an und stellt die Compostela-Urkunde aus. Jedoch legen nur sehr wenige Pilger diese Route in diese Richtung zurück.

    Wenn Sie mehr über diese Strecke als Jakobsweg erfahren möchten, können Sie sich unseren Post zum Weg in entgegengesetzter Richtung durchlesen. Wir empfehlen Ihnen außerdem den Beitrag zur Geschichte von Finisterre. So werden Sie besser die Rolle dieser heidnischen Route in der Jakobskultur verstehen.

    Der seltsame Fall des Camino Lebaniego

    Der Camino Lebaniego ist eigentlich gar kein Jakobsweg, da die Route nicht zur Kathedrale von Santiago de Compostela führt. Allerdings erkennt die UNESCO aufgrund der Bedeutung, die das Kloster Santo Toribio als Pilgerstätte innerhalb der Jakobstradition hat, diese Route als Teil der sogenannten nördlichen Jakobswege an.

    Wenn Sie diese Route jedoch machen und Ihren Weg am Kloster Santo Toribio beenden, handelt es sich nicht um einen offiziellen Jakobsweg und Sie werden nicht die Compostela-Urkunde bekommen. Sie können jedoch zunächst das Kloster von Liébana besuchen und dann weiter bis zur Kathedrale von Compostela gehen.

    Wenn Sie mehr über die Abschnitte dieser besonderen Route des Jakobsweges erfahren möchten, können Sie sich unseren Blogeintrag zum Camino Lebaniego durchlesen. Dort gehen wir auf seine Abschnitte ein und erklären Ihnen auch, wie Sie sich danach dem Jakobsweg anschließen können.

    Weitere Routen des offiziellen Jakobsweges

    Das Pilgerbüro erkennt noch andere Routen des Jakobsweges an, die nicht so stark besucht sind. Dazu gehören weitere Routen der sogenannten nördlichen Jakobswege, wie unter anderem der baskische Weg durch das Inland, der Camino Vadiniense, die Calzada de los Blendios oder auch der Camino del Valle de Mena.

    Mit dieser letzten Anmerkung möchten wir uns von Ihnen verabschieden. Wir hoffen, dass Ihnen dieser Artikel bei der Wahl Ihres offiziellen Jakobsweges helfen wird. Wie Sie sehen, stehen Ihnen viele Optionen offen.

    Zum Schluss möchten wir Sie nur noch daran erinnern, dass Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen können, wenn Sie sich für den Jakobsweg vorbereiten und auf die Hilfe eines spezialisierten Reisebüros zurückgreifen möchten. Es ist egal, für welchen Jakobsweg Sie sich entscheiden, wir arbeiten mit allen, einschließlich mit einigen nicht offiziellen Wegen, wie dem Weg der Leuchttürme.

    Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns auf unserer offiziellen Facebook-Seite. Unser Team wird alle Ihre Fragen beantworten und Ihre Reise organisieren.

    Buen Camino!