Santiago de Compostela
Die Hauptstadt Galiciens, Santiago de Compostela, ist das Ziel der meisten Pilger, unabhängig davon, welcher Jakobsroute sie gefolgt sind. Aber nur weil es der Endpunkt des Weges darstellt, bedeutet dies nicht, dass Sie schnell wieder nach Hause fahren sollten. Santiago de Compostela eignet sich hervorragend, um sich ein paar Tage Ruhe zu gönnen, während Sie alle wunderbaren Dinge der Stadt entdecken.

Der Besuch der Kathedrale ist eine der Hauptaktivitäten aller Pilger bei ihrer Ankunft in Santiago de Compostela. In diesem Artikel legen wir alle Winkel dar, die Sie in der Kathedrale von Santiago entdecken müssen. Neben diesem beeindruckenden Bauwerk gibt es in der Stadt noch viele weitere fantastische Denkmäler.
Im Folgenden werden wir Ihnen alles erzählen, was Sie über Santiago de Compostela wissen müssen. Lassen Sie sich nicht die Einzelheiten entgehen und entdecken Sie den Zielort des Jakobsweges!
Grundlegende Informationen über Santiago de Compostela
Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens, die fünftgrößte unabhängige Gemeinschaft Spaniens. Die Stadt ist eine Gemeinde der Provinz La Coruña und gehört zur Comarca Santiago. Die Großstadt ist 220 Quadratkilometer groß und hat etwas mehr als 96.000 Einwohner.
Die Geschichte des Endpunktes des Jakobsweges
Die Geschichte von Santiago de Compostela ist eng mit der Entdeckung der sterblichen Überreste des Apostels Jakobus dem Älteren verknüpft. Man weiß mit Gewissheit, dass es zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert an dem Ort, wo sich die Kathedrale von Santiago befindet, einst eine römische Siedlung gab. Allerdings stammt die Stadt Santiago de Compostela, so wie wir sie heute kennen, aus dem 9. Jahrhundert.
Nachdem Alfons II. zwischen 820 und 830 bestätigt hatte, dass die gefundenen Reste zum Apostel gehörten, wurde in Santiago de Compostela eine religiöse Gemeinschaft zur Pflege des Grabes gegründet. Diese bestand aus dem Bischof von Iria Flavia, dem die Entdeckung zugeschrieben werden kann, und einer Gemeinschaft von Mönchen.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Personen, nach Santiago de Compostela zu pilgern. So entstanden die ersten Routen des Jakobsweges.
Nach und nach wurde die Stadt Santiago de Compostela von Personen unterschiedlicher Herkunft bevölkert. Die Auswirkungen, die die Entdeckung der Reste auf das Dasein der Stadt hatte, waren so groß, dass die Stadt zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert als Locus Sactus, Ort des Heiligen, bzw. Locus Santi Iacobi, Ort von Jakobus, bekannt war.
Das Freiheitsprinzip, von dem die Stadt profitierte, trug auch dazu bei, dass sich dort Ausländer niederließen. Demnach galt jede Person, die nach Santiago kam und innerhalb von vierzig Tagen nicht als Sklave bestätigt wurde, als frei und hatte das Recht, in Santiago de Compostela zu bleiben.
Besonderheiten von Santiago de Compostela
Nachfolgend möchten wir Ihnen einige der Besonderheiten über Santiago de Compostela darlegen. Die Stadt verbirgt viele Geheimnisse und wir möchten, dass Sie alle kennen.
Wenn Sie mit der Vorbereitung Ihrer Reise zum Jakobsweg ab Sarria beginnen möchten, sagen Sie uns, bevor Sie weiterlesen, in welchem Zeitraum und mit wem Sie gerne pilgern würden, und wir kümmern uns darum, dass Sie die bestmögliche Erfahrung haben werden.
Campus Stellae
Einigen Theorien zufolge stammt ihr heutiger Name vom lateinischen Ausdruck Campus Stellae (Sternenfeld). So wurde der Ort benannt, an dem die sterblichen Überreste des Apostels Jakobus entdeckt wurden. Das Konzept kommt von der Legende, dass ein Stern auf den Ort zeigte, wo sich das Grab befand.
UNESCO-Weltkulturerbe
Santiago de Compostela wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Im Jahr 1993 erhielt der französische Weg ebenfalls diese Auszeichnung. Bereits im Jahr 1987 wurde der Jakobsweg zu europäischen Kulturroute erhoben.
Ihre Altstadt sticht durch ihre dunklen Steine hervor. Dies kann durch ihr Alter und den ständigen Regen in ganz Galicien begründet werden.
Universität von Santiago de Compostela
Die Universität von Santiago de Compostela kann auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken. Sie wurde 1495 von Lope Gómez de Marzoa gegründet.

Das Universitätszentrum gilt als eine der zehn besten Universitäten in ganz Spanien. Jedes Jahr schreiben sich über 30.000 neue Studenten ein. Dies führt dazu, dass die Bevölkerungszahl von Santiago in Wirklichkeit 200.000 Einwohner übersteigt.
Mythen und Legenden
Um diesen Abschnitt mit den Besonderheiten zu beenden, möchten wir Ihnen von einem rätselhaften Umstand erzählen: der Pilgerschatten auf dem Plaza da Quintana. Es wird gesagt, dass am Sockel des Uhrenturms nachts die Figur eines Pilgers projiziert wird, samt seinem Stock und allem, was dazugehört!
Der Legende zufolge handelt es sich um einen verliebten Pilger, der jede Nacht zurückkehrt, um auf seine Geliebte zu warten. Wenn Sie mehr über diese Geschichte erfahren möchten, lesen Sie sich in unserem Blog den Artikel zu den Mythen und Legendes des Jakobsweges durch.
Sehenswürdigkeiten in Santiago de Compostela
In diesem Abschnitt werden wir Ihnen nicht sagen, dass Sie den außergewöhnlichen Obradoiro-Platz, die Kathedrale von Santiago oder die vier großartigen Plätze, die Sie umgeben, besuchen müssen. Sie kennen diese Sehenswürdigkeiten sicherlich bereits oder werden sie bei Ihrer Ankunft in Santiago de Compostela so oder so entdecken.
In diesem Artikel unseres Blogs zum Jakobsweg möchten wir Ihnen andere Orte vorstellen, damit Sie in der Stadt ein paar Tage mit Sightseeing verbringen können. Im Folgenden werden 10 Orte aufgelistet, die Sie in Santiago de Compostela besuchen sollten.
Die 4 meistbesuchten Orte der Stadt
Wie in jeder großen Stadt gibt es in Santiago de Compostela viele sehr touristische Orte, die fast ein Muss sind. Es gibt jedoch auch Alternativpläne, bei denen Sie nicht so beliebte Ecken entdecken können. Wir werden mit den Orten beginnen, die Sie sich während Ihres Aufenthaltes in der galicischen Hauptstadt nicht entgehen lassen können.
Großmarkt
Nach der Kathedrale von Santiago ist der Großmarkt der am zweithäufigsten besuchte Ort in Santiago de Compostela. Er befindet sich in der Straße Rúa das Ameas im historischen Stadtkern, neben dem Palast der Grafen von Altamira.
Auf diesem Markt gibt es handgemachte Produkte. Wenn Sie mit einem Geschenk für Ihre Familie oder Freunde nach Hause zurückkehren möchten, ist dies der perfekte Ort, um kulinarische Souvenirs zu kaufen.
Hospital de los Reyes Católicos
Das Hospital de los Reyes Católicos befindet sich auf dem Obradoiro-Platz und gilt als eines der ältesten Beherbergungsbetriebe der Welt. Einst war es das königliche Hospital von Santiago.
Es wurde 1486 nach dem Besuch der katholischen Könige in der Stadt gebaut. In dieser Zeit diente die Kathedrale als Pilgerherberge, da es im vorherigen Hospital einen Brand gab. Nachdem die Könige sahen, in was für einem schlechten Zustand die Pilger waren, gaben Sie den Bau dieser neuen Unterkunft in Auftrag.
Der Bauleiter dieser Herberge war der Architekt Enrique Egas. Im Jahr 1509 konnte sie fertiggestellt werden. Das Gebäude weist gotische Einflüsse und einen Portikus im Platereskenstil auf.
Im Jahr 1954 wurde es zu einem Touristenhotel umgebaut. Heute kann man es jeden Tag besuchen, außer samstags.
La Alameda
La Alameda ist ein weiterer klassischer Touristenort, den man in Santiago de Compostela besuchen muss. Es handelt sich um einen historischen Park, der aus drei Bereichen besteht: den Alleen Paseo da Alameda und Paseo da Ferradura sowie den Eichenwald Santa Susana.
Der Paseo da Ferradura führt am Eichenwald Santa Susana entlang. Vom Weg aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Die Strecke endet am Denkmal von Rosalía de Castro.
Am Anfang des Paseo da Alameda befindet sich eines der am meistfotografierten Denkmäler von Santiago de Compostela. Es handelt sich um das Denkmal As Duas Marias, eine Bronzeskulptur zu Ehren von zwei bekannten Schwestern, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hier oft spazieren gingen.
Kloster Santo Domingo
Das Kloster Santo Domingo befindet sich außerhalb der Stadtmauern neben der Puerta del Camino. Obwohl es keine Belege dafür gibt, geht man davon aus, dass das Kloster im 13. Jahrhundert von Santo Domingo de Guzmán gegründet wurde, nachdem er nach Santiago gepilgert war.
Ursprünglich war das Kloster Santa María geweiht. Danach kannte man es als Kloster Santo Domingo. Im Laufe der Geschichte hatte das Gelände verschiedene Funktionen inne. Heutzutage ist es der Sitz des Museums des galicischen Volkes.
Das Museum stellt eine Sammlung von Objekten des traditionellen galicischen Lebens aus. Es verfügt auch über eine Sammlung galicischer Malereien und über eine große Bibliothek. Es ist jeden Tag geöffnet, außer montags.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Santiago de Compostela
Wenn Sie die Möglichkeit haben, ein paar Tage in der Stadt zu verbringen, können Sie zusätzlich zu den vier obigen Orten noch weitere wunderbare Ecken entdecken, die sich in Santiago verbergen. Im Folgenden werden wir sie Ihnen vorstellen.
Parque de Santo Domingo de Bonaval
Der Park befindet sich auf einem Hügel im Viertel San Pedro, nahe des traditionellen Stadteingangs des französischen Weges. Er ist umgeben von Denkmälern, wie dem Kloster Santo Domingo und dem galicischen Zentrum für zeitgenössische Kunst, was einen wunderbaren Kontrast zwischen dem Alten und der Modernen erweckt.
Am Eingang können Sie einen alten, von einer weiten Grünfläche umgebenen Friedhof bewundern. Sie werden von dem wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Altstadt begeistert sein.
Galicisches Zentrum für zeitgenössische Kunst, CGAC
Nachdem Sie in einem der malerischsten Parks von Santiago spazieren gegangen sind, empfehlen wir Ihnen einen Besuch in diesem kostenlosen Museum, das sich nur ein paar Schritte entfernt befindet. Sowohl seine Architektur (innen und außen) als auch die Ausstellungen sind auf jeden Fall einen Besuch wert.
Belvís-Park
Der Belvís-Park befindet sich an der Grenze zwischen dem alten Gebiet und zwei historischen Gebäuden: das Kloster Belvís und das kleine Seminar. Es handelt sich um eine riesige Fläche zum Spazierengehen.

In Belvís gibt es Labyrinthe, Mauern, Spielplätze, Bäume, einen Bach und auch einen Markt mit Bioprodukten (immer dienstags). Und wenn das noch nicht genug wäre, liegt auf dem höher gelegenen Teil des Parkes einer der besten Aussichtspunkte von Santiago de Compostela.
Wanderroute Ponte a Ponte
Etwa fünf Minuten von der Kathedrale von Santiago entfernt beginnt eine faszinierende Wanderroute entlang des Flusses Sarela. In der Stadt gibt es zahlreiche Flüsse und Rinnsale, was folgendes Sprichwort begründet:
„Zwischen Sar und Sarela liegt Santiago de Compostela„
Auf diesem Spaziergang taucht man in eine ganz andere Welt ab, weit weg von der Stadt. Die Strecke führt durch den Wald, wodurch man den direkten Kontakt zur Natur genießen kann.
Carballeira de San Lourenzo
Aufgepasst, das ist ein Geheimnis! Vielleicht ein offenes Geheimnis, aber ehrlich gesagt kennen nur sehr wenige Touristen diesen wunderbaren Hain, der sich ganz in der Nähe des Stadtkerns befindet.
Im 12. Jahrhundert wurde in diesem Eichenwald am Ufer des Sarela das Kloster San Lorenzo de Trasouto gebaut. Heute ist das Kloster ein Gutshaus mit einem fantastischen Restaurant.
Zwischen den hundertjährigen Bäumen werden Sie einen Brunnen und zwei Kreuze aus Stein, ein Identitätssymbol der galicischen Kultur, entdecken. Außerdem können Sie den botanischen Reichtum genießen.
Museum der Pilgerfahrten und von Santiago
Das Museum der Pilgerfahrten und von Santiago befindet sich in der Straße Calle As Praterías. Es beherbergt eine große Dauerausstellung der Jakobsikonografie sowie temporäre Ausstellungen von anderen Zentren. Wenn Sie mehr über den Jakobsweg erfahren möchten, sollten Sie sich den Besuch nicht entgehen lassen.
Die Ankunft in Santiago feiern: Was man essen sollte
Auf Ihrer Wanderung auf dem Jakobsweg haben Sie wahrscheinlich schon einen Teil der galicischen Küche entdeckt. Allerdings gibt es in Santiago de Compostela einige kulinarische Traditionen, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten, sollten Sie ein Fan der guten Küche sein.
Eine ziemlich weit verbreitete Tradition der Pilger, die den Jakobsweg machen, besteht darin, bei ihrer Ankunft in der galicischen Hauptstadt eine gute Mariscada (Meeresfrüchtegericht) zu genießen. Viele von ihnen entscheiden sich für die Fischrestaurants nahe der Kathedrale von Santiago. Allerdings empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich ein bisschen vom touristischen Zentrum entfernen, damit Sie für sehr viel weniger Geld eine köstliche Mariscada probieren können.
Die Tapas-Kultur ist in der Stadt auch sehr weit verbreitet. Die bekannteste Tapas-Straße ist die Rúa do Franco. Allerdings gibt es noch viele andere Orte, wo Ihnen bei jedem Verzehr kostenlose Tapas angeboten werden.
Wenn Sie ein Weinliebhaber sind, haben Sie sicherlich schon den Wein von O Ribeiro probiert. Sie sollten allerdings nicht die Stadt verlassen, bevor Sie ihn nicht aus einer der Tontassen, die typisch für die traditionellsten Kneipen sind, probiert haben.
Natürlich dürfen auf Ihrer Speisekarte in Compostela auch nicht der Tintenfisch, die Empanadas (gefüllte Teigtaschen) sowie die traditionelle Tarta de Santiago (Mandelkuchen) fehlen. Bekommen Sie auch schon Hunger?
Über Santiago de Compostela hinaus
Wenn Sie nach ein paar Tagen in Santiago de Compostela immer noch nicht nach Hause müssen und den Antrieb verspüren, weiterzugehen, stellt der Weg von Finisterre der perfekte Plan dar, um den Jakobsweg abzuschließen. Um mehr über diese Strecke zu erfahren, können Sie sich unseren Artikel zu dieser Route bis zum Ende der Welt durchlesen.
Wenn Sie diese Information lesen, weil Sie Ihre Pilgerfahrt nach Santiago beendet haben, möchten wir uns nicht von Ihnen verabschieden, ohne Ihnen vorher zu gratulieren: Herzlichen Glückwunsch, Pilger! Auf der offiziellen Website des Tourismusbüro können Sie mehr zu den Aktivitäten in Santiago de Compostela erfahren.
Wenn Sie Ihr Abenteuer hingegen noch nicht begonnen haben, möchten wir Sie darüber informieren, dass wir in unserem Blog zum Jakobsweg viele Informationen für Sie haben. Sie können alle Ihre grundlegenden Fragen mithilfe dieses Artikels klären, insbesondere jene bezüglich des Jakobsweges.
Beginnen Sie mit unserem Reiseführer dazu, wie man den Jakobsweg macht, mit der Vorbereitung Ihrer Pilgerfahrt. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch mit uns in Verbindung setzen und wir kümmern uns um die gesamte Organisation, damit Sie sich einfach nur zurücklehnen und die wunderbare Erfahrung genießen können.
Buen Camino!