Den Weg von San Salvador wandern
Der Weg des Erlösers ist die Strecke, die León und Oviedo vereint und dabei durch kantabrische Gebirgskette führt. Die Strecke ist 128,5 Kilometer lang, die klassisch in 5 Abschnitte unterteil werden.

Die meisten Pilger, die diesem Weg folgen, gehen einige Abschnitte des französischen Wegs, bis León. Ab dort zweigen sie ab und folgen dem Weg von San Salvador (Weg des Heiligen Erlösers), bis Oviedo. Wenn sie die Kathedrale von Oviedo erreichen, führen sie ihre Wanderung auf dem ursprünglichen Weg bis zum Grab des Apostels Jakobus fort.
Der Weg kann jedoch in beide Richtungen gewandert werden. Es ist ebenso möglich, von Oviedo nach León zu pilgern und von dort aus auf dem französischen Weg weiterzugehen.
Wenn es Sie interessiert, die oben erwähnte Route zu machen und danach auf dem Jakobsweg ab León weiterzugehen, schreiben Sie uns. Stellen Sie uns Ihre Kontaktdaten und ein paar Einzelheiten der Reise, die Sie gerne machen würden, bereit und wir werden Sie kontaktieren, um Ihnen bei der Organisation eines unglaublichen Abenteuers zu helfen.
In diesem Artikel auf unserem Blog des Jakobswegs möchten wir Ihnen von jedem der Abschnitte des Wegs des Erlösers und den Wundern, die Sie dort entdecken können, erzählen. Wir möchten Ihnen außerdem den Ursprung dieses Wegs erklären, der im Gegenteil zu anderen Jakobswegen nicht nach Santiago de Compostela sondern zur Kathedrale von Oviedo führt.
Abschnitte des Weges des Erlösers
Der Weg des Erlösers gilt nicht als einfacher Weg. Seine 5 Abschnitte verlaufen größtenteils durch Berggegenden mit mehreren steilen Höhenunterschieden. Im Folgenden verraten wir Ihnen mehr Details über jeden der Abschnitte.
Abschnitt 1: von León nach La Robla
Auf der Plaza de San Marcos von León liegt die Abzweigung des französischen Wegs, die den Umweg auf den Weg des Erlösers bildet. Von dort führt der Weg von San Salvador weiter bis zur Avenida de los Peregrinos (Allee der Pilger) und folgt dabei dem Verlauf des Bernesga.
Bis Sie León in Carbajal de la Legua verlassen, verläuft der Weg über Asphaltstraßen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich vom offiziellen Weg abzuwenden und der Uferpromenade des Bernesga zu folgen und somit den Asphalt zu meiden. Diese Variante ist jedoch nicht ausgeschildert.
Ab Carbajal de la Legua wird der Weg des Erlösers immer schöner. Die folgenden Kilometer führen über Feldwege und durchqueren die niedrigen Berge des Bernesga-Tals. Die Auf- und Abstiege auf diesem Teil der Strecke sind recht moderat.
Der erste Abschnitt des Wegs des Erlösers endet in La Robla, nach 27 Kilometern Wanderung. Diese kleine Stadt zeichnet sich durch ein Kohlekraftwerk aus, an dem der Weg vorbeiführt.
Was es auf dem Weg von San Salvador zu sehen gibt
Ein unerlässlicher Besuch auf dem Weg des Erlösers liegt am Anfang der Strecke, im historischen Zentrum von León. Die Rede ist von der majestätischen Kathedrale von León, ein Tempel im gotischen Stil.
In León finden Sie auch weitere Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel den Palacio de los Guzmanes, die Casa Botines von Gaudí und das Krankenhaus von San Frolán. Durch die Wichtigkeit dieser Stadt in der Geschichte Spaniens gehört dieser Ort des Jakobswegs zu jenen, bei denen es sich lohnt, einen ganzen Tag zum Besuch zu nutzen.
Nach 5 Kilometern Wanderung, beim Verlassen der Innenstadt von León, können Sie die Kirche von Carbajal de la Legua besuchen. Am Ende des Abschnitts, in La Robla, können Sie die Kirche von San Roque und die Kapelle von Celada besuchen.
Der zweite Abschnitt des Wegs von San Salvador
Der zweite Abschnitt verläuft zwischen La Robla und Buiza. Es handelt sich um eine relativ kurze Etappe, mit nur 15 Kilometern Wanderung. Viele Pilgern verlängern die Strecke bis Poladura de la Tercia, um somit den dritten Abschnitt zu verkürzen.

Der Fluss Bernesga begleitet den Pilger auf dem Weg des Erlösers weiter bis La Pola de Gordón. Bis dort verläuft der Weg auf Feldwegen mit einigen Asphaltstrecken. Später, auf einem leichten Anstieg über eine Landstraße, erreicht man Buiza.
Was man auf dem 2. Abschnitt machen kann
Bei der Ankunft in La Pola de Gordón lohnt es sich, das Monument zu Ehren von Nuestra Señora de la Asunción zu besuchen. Am Ende des Abschnitts, in Buiza, können Sie die Kirche Santos Justo y Pastor und die Kapelle der Virgen del Valle besuchen.
Abschnitt 3
Der dritte Abschnitt des Wegs des Erlösers ist einer der schwierigsten des Wegs, aber gleichzeitig der schönste. Die Strecke ist 27 Kilometer lang und führt durch die Achse der kantabrischen Gebirgskette und dabei nach Asturien.
Die Strecke zwischen Buiza von Pajares kann man auf zwei Arten pilgern. Die eine ist, dem offiziellen Weg durch eine Gebirgsgegend mit 875 Metern Höhenunterschieden zu folgen.
Die andere Möglichkeit ist die Variante nach Villamanín, die entlang der Staatsstraße führt. Diese Option ist weniger schön, aber wesentlich leichter als der offizielle Weg. Im Winter wird empfohlen, diese Variante zu wählen, da der offizielle Weg höher verläuft.
Was man auf dem dritten Abschnitt besuchen kann
In diesem Abschnitt können Sie nicht nur die schönsten Landschaften des Wegs des Erlösers genießen, sondern haben auch die Gelegenheit, die Stiftskirche von Santa María de Arbás del Puerto zu besuchen. Die Kirche liegt fast am Ende des Abschnitts, einen Kilometer von der Höhe von Pajares entfernt.
Vorletzter Abschnitt des Wegs des Erlösers
Am vierten Tag verlässt der Weg des Erlösers die hohen Gebiete und führt hinunter bis zum Tal des Flusses Lena. Die Wanderung zeichnet sich durch schöne Berglandschaften aus, voll von dichten Wäldern.
Der Weg führt durch kleine Straßen die in der Antike als Kommunikationspfad zwischen den kleinen Dörfern der Region dienten. Insgesamt trennen Pajares von Pola de Lena 27,5 Kilometer.
Sehenswürdigkeiten
Das Schmuckstück des vierten Abschnitts des Wegs von San Salvador ist die Kirche von Santa Cristina de Lena, die am Ende der Strecke liegt. Dieser Tempel aus vorrömischer Zeit ist seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Ankunft in Oviedo
32 Kilometer trennen Pola de Lena von der Kathedrale von Oviedo. Der Anfang des letzten Abschnitts des Wegs des Erlösers ist wie ein angenehmer Spaziergang ohne Höhenunterschiede. Ab Pola de Lena folgt man dem Flusstal der Lena und Caudal, bis MIeres del Camino.
Ab dort verschärft sich die Wanderung und bringt drei steile Höhenunterschiede mit sich, einer von 185 Metern, einer von 205 Metern und der letzte von 110 Metern.
Dies, zusammen mit der hohen Kilometeranzahl der Wanderung, macht diesen Abschnitt schwer. Eine Möglichkeit ist es, den Abschnitt in zwei Teile zu trennen und in Mieres del Camino zu übernachten, wo Sie verschiedene Sehenswürdigkeiten finden, um den Nachmittag zu verbringen.
Was man auf dem letzten Abschnitt des Wegs des Erlösers machen kann
In Mieres del Camino können Sie den Palast der Marquise von Camposagrado, die Casa Duro oder das Monument des Minero Jubilado besuchen. Dieser Ort zeichnet sich durch den Einfluss der Großindustrie aus.
Natürlich ist der unerlässliche Besuch dieser Wanderung die Kathedrale von Oviedo, wo der Weg des Erlösers endet. In der Stadt finden Sie außerdem weitere empfehlenswerte Orte, wie die Casa del Deán Payarinos, den Palast des Grafen von Toreno oder den Bischofspalast.
Beschilderung und Infrastruktur
Wie Sie bereits in der vorherigen Beschreibung der Abschnitte sehen konnten, verläuft ein Großteil der Strecke durch Berggebiete. Das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
Auf der einen Seite finden Sie nur wenige Orte und in diesen gibt es nur wenige Dienstleistungen. Deswegen ist es wichtig, genügend Wasser und etwas zu Essen mitzunehmen, bevor Sie die größeren Innenstädte verlassen.
Der positive Aspekt ist, dass die Wanderung durch komplett natürliche Gegenden führt, die fast komplett vom Verkehr abgeschieden sind.
Die Beschilderung der Strecke ist ziemlich präzise. Die Arbeit, die José Antonio Cuñarro geleistet hat, war dafür fundamental.
Zu Beginn des Wegs finden Sie die verschiedensten Beschilderungen. Pfeile oder Muscheln aus Metall, Holzpfosten und gelbe Markierungen, die aufgesprüht wurden, gehören dazu.
Auf dem ersten Abschnitt des Wegs des Erlösers finden Sie meist Holzpfosten, die zum Weg des Erlösers gehören. Im asturischen Teil gibt es mehr der klassischen Kilometersteine des Jakobswegs.
Das Netz der Unterkünfte auf dem Weg des Erlösers ist auch angemessen. Auch wenn es nicht viele Orte auf dem Weg gibt, gibt es nicht viele Pilger, die diese Strecke wandern. Deswegen sind die Unterkünfte üblicherweise kein Problem, selbst in der Hochsaison.
Besonderheiten des Wegs des Erlösers
Der Weg des Erlösers, wie wir bereits zu Beginn dieses Artikels erwähnten, ist ein besonderer Jakobsweg, da er nicht zur Kathedrale von Santiago führt. Dadurch gibt es einige Besonderheiten im Vergleich zu anderen Wegen des Jakobswegs. Im Folgenden erzählen wir Ihnen einige davon.
Der Ausweis für den Weg von San Salvador
Der Weg von San Salvador hat seinen eigenen Pilgerausweis. Pilger können sich jedoch auch den klassischen Pilgerausweis, der auf den restlichen Jakobswegen verwendet wird, abstempeln lassen.
Eine der Besonderheiten des Ausweises für den Weges des Erlösers ist, dass er Informationen über die Wanderung enthält. Sie finden eine orografische Karte von jedem der Abschnitte und die verschiedenen Dienstleistungen, die Sie in den Orten der Strecke finden.
Der Ausweis für den Weg des Erlösers kann in der Herberge in Las Carbajalas in León beantragt werden. Da es auch möglich ist, die Strecke in die andere Richtung, also von Oviedo nach León, zu wandern, können Sie ihn auch in der Herberge von Oviedo beantragen.
Die Salvadorana
Da es auf dem Weg des Erlösers einen eigenen Pilgerausweis gibt, gibt es auch ein eigenes Pilgerzertifikat. Dieses heißt Salvadorana und ist das Äquivalent zur Compostela, die man an der Kathedrale von Santiago erhält.
Die Salvadorana erhält man sowohl an der Kathedrale von Oviedo als auch in der städtischen Herberge. Das Dokument wird vom Dekan der Kathedrale unterschrieben.
Jubiläumsjahre
Eines der Merkmale der Jubiläumsjahre ist, dass der vollkommene Ablass, also die Vergebung aller Sünden, gewährt wird. Auf den restlichen Strecken des Jakobsweg sind Jubiläumsjahre die Jahre, in denen der 25. Juli, der Tag des Apostels Jakobus, auf einen Sonntag fällt.
Auf dem Weg des Erlösers feiert man jedes Jahr Jubiläum. Vom 14. bis zum 21. September erhalten alle Pilger, die diesen Weg wandern, den vollkommenen Ablass.
Geschichte und Ursprung des Wegs des Erlösers
Um den Ursprung des Wegs des Erlösers zu verstehen, muss man sich in die Epoche, in der der Großteil der iberischen Halbinsel von den Moslems dominiert wurde, zurücksetzen. Zu dieser Zeit war Oviedo die Hauptstadt Spaniens, da sich nur die nördlichen Gebiete der muslimischen Invasion widersetzen konnten.
Oviedo als Pilgerzentrum
In diesem Zusammenhang geschah die Entdeckung der Überreste des Apostels Jakobus und die Entstehung der ersten Pilgerwege – zunächst der ursprüngliche Weg und danach der nördliche Weg.
Oviedo war der Ausgangspunkt der Pilgerfahrt, die Alfonso II. machte, der ein starker Förderer der jakobinischen Tradition war. Deswegen war der Durchgang durch die Stadt in den ersten Jahren des Jakobswegs abhängig von der Sicherheit und der Loyalität zum König.

Die Kathedrale von Oviedo wurde schnell zu einem der Zentren für die wichtigsten religiösen Reliquien ganz Europas und wurde nur von Rom übertroffen.
Der König Alfonso II. von Oviedo beauftragte den Bau einer Kammer in der Kathedrale, um alle Reliquien der iberischen Halbinsel aufzubewahren. Mit dieser Kammer sollte das religiöse Erbe vor den ständigen Kämpfen zwischen Christen und Muslimen schützen, die in den südlichen Gebieten stattfanden.
Die Übertragung der Macht nach León
Jahre später, mit dem Fortschritt der Rückeroberung, verlor Oviedo seine politische Macht, die nach León übertragen wurden. In dieser Epoche, in der der französische Weg, der zu einer sicheren und weitaus einfacheren Strecke als die beiden nördlichen Wege wurde, unter den Pilgern im Mittelalter immer beliebter wurde.
Der Einfluss, den Alfonso II. auf die Geschichte des Jakobswegs hatte, war jedoch so groß, dass es, obwohl andere Strecken entstanden, verpflichtend war, an der Kathedrale von Oviedo vorbeizugehen. Ob es nun auf dem Hin- oder Rückweg war, Pilger mussten dem Heiligen Erlöser, Schutzherr der Kathedrale von Santiago, Ehre erweisen. Daher stammt der bekannte Lobgesang:
“Quién visita Santiago y no al Salvador, sirve al criado y olvida al señor” („Wer Santiago besucht und nicht den Erlöser, dient dem Knecht und vergisst den Herrn”)
Volkgesang
Wir hoffen, dass Sie sich durch die Informationen, die wir Ihnen in diesem Artikel zur Verfügung gestellt haben, trauen, die Kathedrale von Oviedo auf Ihrer Wanderung nach Santiago de Compostela zu besuchen. Wenn Sie mehr Informationen über den Weg des Erlösers oder über die anderen Jakobswege erhalten möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
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Buen Camino!